MJ & the holy breath
feat. Werner Hasler & Bahur Ghazi
Kontrabass, Trompete und arabische Oud verbinden Groove, Lyrik und Emotionalität zu einer energievollen Musik, die über den Moment hinaus strahlt.
Der Kontrabassist Marc Jenny wurde anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Churer Konzertreihe Weekly Jazz zu einer Carte Blanche eingeladen. Er begibt sich damit vertieft in die Komponistenrolle und erarbeitet Stücke und Spielkonzepte, die sich mit freier Improvisation verweben und in ihren Verläufen eine grosse Dynamik zulassen. Viel Luft, weite Bögen und eine vielfarbige Emotionalität stehen Pate bei «the holy breath».
Mit dem Berner Trompeter Werner Hasler und dem syrischen Oud-Spieler Bahur Ghazi hat er zwei Musiker gefunden, die sich in diesen Welten bestens heimisch fühlen. Bahur Ghazi verbindet die traditionelle arabische Musik mit der Harmonik des Westens und entwickelt dazu auch neue Spieltechniken auf der Oud. Werner Hasler lotet mit seinem fragilen und emotionalen Ton die Grenzen zwischen Elektronik und Improvisation aus und erweitert sein Klangspektrum mit Sampler und Effektgeräten. Marc Jenny arbeitet ebenfalls an der Verbindung von akustischem Klangbild, Präparationen und elektronischen Hallräumen.
Im Projekt «the holy breath» suchen sie die musikalische Ruhe als kraftvollen Ausgangspunkt für gemeinsame Höhenflüge und dichte Klangfelder. Immer wieder findet die Musik zurück in die hohe Energie der Reduktion und berührt mit expressiver Melodik, spärlichen Arrangements und einem feinen Gespür für den Moment und die Zeitlosigkeit darüber hinaus.
Besetzung:
Werner Hasler: Trompete
Bahur Ghazi: Oud
Marc Jenny: Kontrabass
Live-Aufnahmen (Birds Eye und ESSE):
Konzerte:
Samstag 15. September 18 – Tabla Gartmann Susch
Freitag 12. Oktober 18 – ESSE Musicbar Winterthur
Mittwoch 31. Oktober 18 – jazz:now Eisenwerk Frauenfeld
Donnerstag 1. November 18 – Birds Eye Basel
Sonntag 13. Januar 19 – kleinaberfein St. Gallen
Dienstag 4. Februar 19 – Weekly Jazz in concert Chur
Videozusammenschnitt vom 21. Dezember 2017 (frei improvisierte Musik) SHORT:
Videozusammenschnitt vom 21. Dezember 2017 (frei improvisierte Musik) LONG:
Biografien:
Marc Jenny
www.marcjenny.com
Marc Jenny pflegt als Kontra- und E-Bassist eine intensive Konzert- und Studiotätigkeit in unterschiedlichsten musikalischen Kontexten (Jazz, Pop, Hiphop, zeitgenössische Improvisation, Klassik, Singer/Songwriter, Punkrock, Worldmusic). Mit seiner breiten Erfahrung und sensiblem Gespür setzt er pointierte Impulse in eigenen Projekten und als Mitspieler in diversen Kollaborationen. Dabei zeichnen ihn auch sein herzhaftes Spiel und seine frische, enthusiastische Bühnenpräsenz aus.
Nach dem Bachelorstudium Klassik an der Hochschule Luzern – Musik schloss er 2014 gleichenorts das Masterstudium „Music and Art Performance“ im Institut für „Contemporary Music Studies“ ab. Die Schwerpunkte setzte er dabei bei zeitgenössischer Improvisation, interdisziplinären Projekten und bei Computermusik.
In Ensembles und in Solokonzerten setzt er sich mit den reichen Klangmöglichkeiten vom Kontrabass auseinander und präsentiert eigene Kompositionen und freie Improvisationen. Er entwickelt musikalische Spiel- und Improvisationskonzepte, Klangarbeiten und Soundinstallationen, wirkt im Theater- sowie Performancebereich und pflegt neben seinen Lieblingstummelplätzen in den Zwischenwelten von komponierter und improvisierter Musik, auch seine Wurzeln in der Pop- und Soulmusik, im Jazz, HipHop und Elektronica. Marc Jenny agiert in interdisziplinären Kontexten und verbindet Musik mit Literatur, Poetry Slam, Theater, Film, Performance und Tanz. Dazu entwickelt und programmiert er auch interaktive Live-Electronics und eigene Controller.
Mit dem Projekt „PETs – programmierbare eigenständige Tonerzeuger“ ist Marc Jenny Werkpreisträger 2017 des Kantons St. Gallen. 2006 wurde er mit dem Werkpreis der Stadt St. Gallen ausgezeichnet. 2008/09 folgte ein Aufenthalt in Kairo als Stipendiat im Atelier der KSK und 2011 machte er einen Atelieraufenthalt im Kunstschlauch Berlin. Während zehn Jahren war Marc Jenny zuständig für die Programmierung und Organisation verschiedener Jazzclubs und Veranstaltungsorte (u. a. Gambrinus Jazz Plus – St. Gallen, ESSE Musicbar – Winterthur).
Marc Jenny ist Mitglied der Kulturkommission der Stadt St. Gallen. Er unterrichtet Privatschüler in St. Gallen und Zürich und arbeitet seit 2015 im Teilzeitpensum als Verlagsleiter beim Ostschweizer Kulturmagazin Saiten.
Aktuell ist Marc Jenny viel mit dem jazzig-offenen Kimm Trio unterwegs. Zudem tritt er Solo auf, mit seiner «Free Floating Music» die er ständig weiterentwickelt. Im Trio Schnoz-Jenny-Caflisch arbeitet er mit unterschiedlichen Gästen an der Schnittstelle des Jazz und seinen Spielarten. Mit «Marc & the Robots» entwickelt er handgemachte Mono-Move-Music. In der Band Knöppel zelebriert er die kraftvolle Energie des Punkrocks. Das Ensemble Stimmsaiten improvisiert «Moment x Musik», eine urbane Art alpiner Worldmusic. Und mithilfe seines Conducting Concepts «yes, don’t panic!» bringt er in raumgreifenden Musikinstallationen live improvisierende Musiker*innen zusammen.
Werner Hasler
www.wernerhasler.com
Werner Hasler (Trompete, Elektronika, Komposition) wurde 1969 in Basel geboren. Er hat mit den Nits, Tonus, William Bell und Eddy Floyd gespielt. 1997 hat er seine eigene Band manufactur gegründet, mit der er sich der elektronischen Klangsuche und deren Nutzung im Kontext von songhafter, interaktiver, improvisierter Musik verschrieben hat. Mit manufactur hat er vier cds produziert. Hasler war Solist auf dem Schweizer Pavillon der Welt Expo 2000 in Hannover und spielte in der Folge verschiedene Kompositionen mit Daniel Otts ‚Ensemble Zampugn‘ in Frankfurt, Görlitz und Heiligkreuz. Anfang 2005 wurde Hasler von Pro Helvetia für einen Residenzaufenthalt in Kairo eingeladen, wo er mit Mahmoud Refat (Electronics) und Karima Nait (Vocals) die Liveperformance ‚illusory soundscapes‘. 2005 veröffentlichte Hasler die Aufnahme ‚Transmit‘ (manufactured audio), das Resultat einer zweijährigen, interkontinentalen Zusammenarbeit mit dem japanischen Sounddesigner und Syntheziserspezialisten Sunao Inami.
Seit 2002 arbeitet Werner Hasler auch mit der palästinensischen Sängerin und Oudspielerin Kamilya Jubran. In der Besetzung Stimme/Oud – Trompete/Electronica haben Kamilya Jubran & Werner Hasler bis jetzt über 200 Konzerte hauptsächlich in Frankreich, aber auch der Schweiz, Ägypten, Deutschland, Schweden, Spanien, Dänemark, Norwegen, Niederlande, Slowenien, Italien, Oman, Tunesien, Algerien, Libanon, Marokko sowie Abu Dhabi gespielt und waren Gast von Worldmusic-, wie auch Jazz- und Electronicafestivals, vom Northsea Jazzfestival in Rotterdam über El Mawazzine in Rabat /Marokko bis zum Festival du Monde Arab in Québec /Kanada.
Hasler setzt sich intensiv mit der Frage: ‚Wie funktionieren Improvisation und Stückaufbau ausserhalb unseres tonalen Systemes‘ dabei fokussiert er sich auf Oktavteilung und Obertonstrukturen und komponiert in dieser Zeit für die verschiedenen Formationen seines aktuellen Projektes ‚the outer string‘ wo er in verschiedenen Besetzungen mit Vincent Courtois, Carlo Niederhauser, Gyda Valtisdottir, Marie Schmit, Katryn Hasler, Christoph Steiner, Franck Vaillant und Julian Sartorius arbeitet.
Weitere Kollaborationen gestaltet er unter anderem mit Jan Galega und Sidsel Endresen sowie mit dem französischen Sänger Charles-Eric Charrier. Hasler produziert Solomusik für die aerial dance company oeffoeff, spielt Konzerte mit Chrisopher Dell und Gilbert Paeffgen und komponiert Musik für zwei Choreographien von Jenni Arne die von ‚CompagnieBE‘ und ‚Beweggrund‘ aufgeführt werden.
Biografie Bahur Ghazi
www.bahurghazi.ch
Der syrische Komponist und Musiker Bahur Ghazi studierte Oud (arabische Laute) beim irakischen Musiker Naseer Shamma und unterrichtete am Bait al Oud al Arabi in Kairo. Ghazi lebt in der Schweiz und schreibt Musik für Jazzformationen, klassische Orchester und Theater. Er tritt als Solomusiker und mit seinem Ensemble Palmyra auf, für das er bekannte Schweizer Musiker, wie Patricia Draeger (Akkordeon), Dario Sisera (Drums), Luca Sisera (Kontrabass) und Christoph Baumann (Piano) gewinnen konnte.
Seiner erstes Album BIDAYA mit Bahur Ghazi’s Palmyra, welches den Förderpreis des Kantons Graubünden erhalten hat, erscheint Anfang März 2018 beim deutschen Label jazzhaus records in Freiburg.
Mit ihren komplexen Rhythmen und abrupten Wechseln, verweben die Musiker ihre Stücke zu einem orientalisch geprägten Musik-Teppich. Das zentrale Instrument, der Oud, ist ein markantes Echo aus einer weit zurückliegenden Zeit und zugleich der Ausgangspunkt für zahlreiche instrumentale und musikalische Entwicklungen.